Dienstag, 12. September 2017

Traveling - Kreta - Heraklion und Knossos

Früher - also ganz früher, als ich noch ein wenig grün hinter den Ohren war - wollte ich mal Ägyptologie oder Archäologie studieren. Mir erschien es damals als die ultimative Idee, den ganzen Tag in historischem Sand zu knien, verlorene Schätze auszugraben und die Vergangenheit zu entdecken. Denn wer weiß, vielleicht hätte ich einen neuen Pharao gefunden oder das Geheimnis des ewigen Lebens entdeckt? Ganz so wie in meinen geliebten Abenteuerromanen eben.

Ein bisschen später habe ich dann entdeckt, dass ich 1. Französisch in der Schule hätte lernen müssen und nicht Latein und dass ich 2. vielleicht doch lieber über Abenteuer schreibe statt sie selbst zu erleben. So bin ich dann vom Schreiben zur Kamera gekommen und auf Umwegen übers Fernsehen im Marketing gelandet.
Und jetzt reise ich nun mal zu historischen Orten statt sie selbst auszugraben. Aus diesem Grund war es natürlich total logisch, dass wir im letzten Jahr, während unseres Kreta-Urlaubes, auch Knossos besuchen mussten.


Wem Knossos jetzt nichts sagt, dem kann ich weiterhelfen. Hinter dem Namen Knossos stecken die Überreste eines mächtigen minoischen Palastes. Von hier aus wurde von etwa 2000 bis 1400 vor Chr. Kreta regiert. Heute ranken sich viele Legenden um die weitläufigen Ruinen. So etwa, dass hier zum Beispiel das berühmte Labyrinth des Minotaurus gestanden hat. Über 1200 Räume soll es damals gegeben haben. Kein Wunder also, dass wir heute denken, zwischen den Mauern hätte sich locker ein Fabelwesen verstecken können.


Von Damnoni aus macht man sich zunächst über gewungene Bergstraßen auf den Weg Richtung Heraklion. Heraklion ist eine der größeren Städte der Insel und außerdem Standort des passenden Museums zur Ausgrabungsstätte - und damit auch eine Station unseres Tagesausflugs. Zuerst ging es aber zum historischen Höhepunkt. Kaum angekommen wird man freundlich auf einen staubigen Sandparkplatz gewunken, parkt und quetscht sich dann, gemeinsam mit zahlreichen Touristen, Autos und Souvenirverkäufern, Richtung Haupteingang. Hier hat man die Möglichkeit, ein Einzelticket für Knossos zu kaufen oder gleich das Kombi-Ticket (Knossos + Museum). Wir haben die Kombi-Variation genommen und sind dann durch die Ruinen gelaufen.
Im Grunde braucht man nicht besonders lange bis man das gesamte Areal erkundet hat. Aber es lohnt sich, ein wenig zu verweilen, sich die ausführlichen Beschreibungen auf den Info-Tafeln durchzulesen und ein wenig das historische Ambiente zu genießen. Mich faszinieren solche Orte immer besonders, man spürt das Alter in jedem Stein, auch wenn man dabei von den Massen an Touristen gestört wird.
Cira 1,5 Stunden sind wir durch die Mauerreste gelaufen und haben uns dann auf den Weg zurück zu unserem Auto gemacht. Unterwegs haben wir noch schnell ein zwei Souvenirs für die Verwandtschaft Zuhause eingekauft und sind dann auf dem schnellsten Weg Richtung Heraklion gefahren.
Auf den ersten Blick ist Heraklion keine besonders schöne Stadt. Ihr fehlt der Charme, den zum Beispiel Rethymno ausstrahlt. Die Stadt ist eher aufregend, größer und sehr belebt, bietet - zumindest auf den ersten Blick - viele Gelegenheiten zum shoppen, aber um gemütliche Abende am Meer zu verbringen, ist sie eher ungeeignet. Fast mitten drin liegt das archäologische Museum. Sehr modern und gut klimatisiert, voll freundlicher Mitarbeiter. Die zwei Stunden, die wir hier verbracht haben, waren sehr entspannt. Wenn man es liebt, besondere Dinge zu entdecken und sich vorzustellen, welchen Raum Masken, Waffen und Modelle einst geschmückt haben, macht dieses Museum wirklich Spaß. Es hilft, sich tiefer in die Geschichte der Griechen hineinzuversetzen. Es ist ein kurzweiliges, aber lohnendes Vergnügen und ich würde es jedem empfehlen, der sich ein bisschen für die Geschichte des Landes interessiert oder einfach einen Ort sucht, um einen regnerischen Nachmittag zu verbringen oder vor großer Hitze zu fliehen. ^^




Es hat jetzt fast 1,5 Jahre gedauert bis ich alle Beiträge zu unserem Kreta-Urlaub veröffentlicht habe. Und doch kommt es mir so vor, als seien wir erst gestern aus dem Flieger gestiegen und hätten diese wunderbare Insel erkundet.
Kreta ist so abwechlungsreich, freundlich, abenteuerlich, wunderschön und irgendwie unerwartet, ich würde immer wieder dorthin reisen und kann es einfach jedem empfehlen.

Unsere nächste Reise führt uns nach Island und ich hoffe, dass es dieses Mal nicht so lange dauern wird, bis ich euch von dieser fantastischen Insel berichten kann. Wem es zu lange dauert bis ich meine Eindrücke hier veröffentliche, der kann mir auf Instagram folgen. Über die Stories werde ich euch so gut wie möglich (das liegt vor allem am Empfang) mit in das Land aus Eis und Feuer nehmen. Ich freue mich, wenn wir uns dort wiedersehen!

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